Tag 65 – 78 Nicaragua

Anzahl Tage: 14
Gefahrene Kilometer: 780 km
Preis pro Liter Diesel: 0.65 CHF
Dauer Zollübergang Nicaragua – Honduras: 2h 15 Min

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Das dritte Land auf unserer Reise ist Nicaragua, welches im Süden an Costa Rica und im Norden an Honduras angrenzt. Mit einer Fläche von 129’494 km2 ist es das Grösste Land Zentralamerikas.

Unsere besuchten Ort sind in der folgenden Karte ersichtlich (oder auch im Menupunkt oben unter „Standort“):

Die Grenze nach Nicaragua haben wir mit Karin und Markus passiert, welche wir auf der Finca Canas Castillas im Norden von Costa Rica kennengelernt hatten. Wir verstanden uns sofort sehr gut und so ergab es sich, dass wir während zwei Wochen miteinander unterwegs waren. Meistens übernachteten sie im Zelt oder im Hostel, nur einmal schliefen wir zu viert im Büsli, da kein Zimmer mehr verfügbar war (es sei ziemlich warm gewesen, sagten sie uns dann am Morgen, denn sie schliefen im unteren Bett).

Strände zum Surfen und Fischen


Unser erster Stopp war San Juan del Sur und Playa Gigante. San Juan del Sur gilt bei Reisenden als Dreh- und Angelpunkt an der südlichen Pazifikküste. Es bietet sehr viele Restaurants, einen nicht ganz so schönen Strand und einige Marktstände. So dekten wir uns alle mit dem obligaten Nicaragua T-Shirt ein.

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viele günstige Shirts für 3.- CHF

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das obligate Nicaragua-Shirt (das von Manuel)

Übernachtet haben wir in Playa Gigante, einige Kilometer nördlich. Ein cooles Hostel mit Hängematten, Sofas, Yoga im Angebot und direkt am Strand gelegen, hat uns auf dem Parkplatz einen Übernachtungsplatz angeboten. Katrin und Markus schliefen mit ihrem (kleinen :D) Zelt direkt am Strand.

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Mittagessen in San Juan del Sur

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Der Aufenthaltsbereich des Hostels direkt am Meer

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unser kurrliger Nachbar

Unser Nachbar auf dem Parkplatz war ein Amerikaner mit seinem sehr interessanten Gefährt. In der Schweiz wäre man wahrscheinlich mit einem solchen Aufbau bereits nach wenigen Metern angehalten worden, in Nicaragua scheint dies jedoch kein Problem zu sein. Er ist bereits seit mehreren Jahren auf Reisen und verdient sich sein Geld mit Gelegenheitsjobs. So half er im Hostel während wenigen Stunden am Tag mit oder backt jeden Morgen um 5.00 Uhr Pancakes für alle.

Auf dem Weg zum Einkaufen sahen wir am Strassenrand Leute, welche ein riesiges Fischernetz reparierten. Wir waren alle interessiert, wie der Fischfang funktioniert und fragten, ob es denn eine Möglichkeit gäbe, am nächsten Morgen zum Fischen mitzukommen. Wir sollten um 5.00 Uhr beim Strand bereits stehen, sagte der Herr freundlich. Und so war es denn auch.
Zu zweit konnten wir jeweils in ein Boot steigen und miterleben, wie die langen Fischernetze aus dem Meer gezogen wurden. Die Netze werden jeweis am Vortag ins Meer gelassen und am nächsten Tag von Hand wieder raufgezogen. Ein strenger und nasser Job. An unserem Tag war die See ruhig und die Sonne schien und trotzdem wurden wir ziemlich nass. An einem Schlechtwettertag ist es wohl ziemlich ungemütlich.

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das Fischernetz wird ins Boot gezogen

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die Fische werden aus dem Netz befreit

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„unser“ Fang

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der Chef auf unserem Boot

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Pudelnass vom Meerwasser

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die Fische werden direkt auf dem Boot ausgenommen

Täglich gehen sie frühmorgens raus und kommen etwa um neun Uhr zurück, wo sie bereits von einigen Leuten empfangen werden. Alle helfen mit, die Boote an Land zu ziehen, die Fische auszuladen oder beim Transport zur Verkaufsstelle. Als Lohn hatten sie jeweils gleich am Strand einen Fisch erhalten. Es war schön zu sehen, wie die Leute mithalfen. Und auch der Chef des Bootes hatte Freude bei der Rückkehr, denn es sei ein guter Fang gewesen.

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alle helfen und sind gespannt bei der Ankunft der Fischer

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die Fische werden sortiert

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und dem Geschehen wird interessiert zugeschaut

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am Abend haben wir die Fische filetiert und in der Bratpfanne gebratet

Isla Ometepe


Als nächstes verluden wir den Bus in eine kleine Fähre, um die Isla Ometepe im Lago De Nicaragua zu erreichen. Der See ist mit einer Fläche von ca. 8100 km2 (etwa 1/5 der Schweiz) der grösste Lateinamerikas. Leider ist aber die Wasserqualität nicht sehr gut, denn das Abwasser aus den umliegenden Ortschaften läuft oft ungefiltert in den See. Dennoch könnte der See bald sehr wichtig werden für Nicaragua. Denn seit längerem gibt es Überlegungen, einen Kanal vom Atlantik zum Pazifik durch den nur 31 Meter über Meer liegenden See zu bauen. Dies wäre dann eine direkte Konkurrenz zum Panamakanal und vor allem für die Transporte nach Norden interessant, denn die Fahrtzeit könnte dadurch massgeblich verkürzt werden.

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unterwegs auf der Fähre auf die Insel

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Fahrt auf der winzigen Fähre, der LKW hat ordentlich geschwankt

Auf der Insel Ometepe gibt es zwei Vulkane, welche sehr schön vom Punkt „Punta de Jesus de Maria“ betrachtet werden können. Eine aufgeschüttete Sandbrücke führt hinaus in den See und erlaubt einen wunderschönen Blick auf die Insel.

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die zwei Vulkane der Insel Ometepe

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Abendakrobatik!

Auch zum Kiten bot der Vulkan eine wunderschöne Kulisse.

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die Traumkulisse zum Kiten

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das macht Spass

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auch Markus ist ein Kiter

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Sprünge auf dem Lago de Nicaragua

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der Herr transportiert die Bananen via Strand

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Pferde kommen zum See um Wasser zu trinken

Die Strassen in Zentralamerika fordern unser Auto auch immer mal wieder heraus. Schotter Strassen sind allgegenwärtig und oft auch steil und eng. So auch auf dem Rückweg von einem Übernachtungsplatz auf Ometepe. Die Räder drehten bereits ein wenig durch, aber zum Schluss reichte es dann doch ganz gut.

Laguna de Apoyo, Granada und San Juan de Oriente


Ein wunderschöner Ort ist die Laguna von Apoyo. Ein Kratersee eines Vulkans mit klarem Wasser und stark bewaldetem Ufer. Das Hostel Paradiso bietet einen netten Platz mit diversen Möglichkeiten zur Beschäftigung wie Baden im See, Ping Pong, Billiard,…!

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das Hostel Paradiso direkt an der Lagune

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die Lagune de Apoyo

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der schöne Ausblick auf die Lagune am geniessen

Ein Ausflug in die fotogene Stadt Granada liessen wir uns auch nicht entgehen. Eine schöne Kirche, Gassen mit Kopfsteinpflaster und viele kleine Restaurants geben der Stadt Charme.

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schöner Ausblick auf die Stadt Granada

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und über die Dächer

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Künstler sind einige in Granada zu finden

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ein „Mini-Super“, ein kleiner Einkaufsladen bunt verziert

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auch hier verkauft jeder seine Spezialitäten, ob Gemüse und Früchte…

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oder Sonnenbrillen …

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aber auch Puppen und andere Souvenirs

In San Juan de Oriente konnten wir Einblick in die Töpferkultur dieses Ortes gewinnen. Als wir das Geschäft betraten, wurden wir von einem super freundlichen jungen Herr begrüsst. „Adelante“ sagt er schon von weitem, kommt herein! Er erklärte uns das Töpferhandwerk und wir konnten sogar selbst Hand anlegen.

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Stolz erklärt uns der junge Nica (Nicaraguaner) sein Handwerk

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mit einer geschpitzten Velospeiche verziert er die Tasse

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wir sind überrascht über die Methoden und Techniken

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Manuel übt sich als Töpferer

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die schönen Endprodukte

Finca Esperanza Verde im Hochland von Nicaragua


Die Finca Esperanza Verde (auf Deutsch: „Bauernhof“ der grünen Hoffnung) befindet sich hoch oben über Matagalpa. Wir wussten, dass der Weg zwar ohne 4×4 fahrbar ist, aber teilweise ziemlich steile Passagen drin hat. Und so mussten unsere Gäste Karin und Markus die steilen Hänge teilweise hochlaufen, damit wir im hinteren Teil des Auto weniger Gewicht hatten. Im ersten Gang und mit Schwung fuhren wir hoch, vorbei an Pferden mit ihren Fohlen, die gerade noch rechtzeitig auf die Seite springen konnten. Denn Anhalten war verboten, ein Anfahren im steilen Gelände wäre unmöglich gewesen. Zudem müssen wir auch manchmal den Fahrradständer abmontieren, denn die Schwellen oder Senkungen sind oft ziemlich hoch bzw. tief (dies ist der einzige Nachteil am sonst hervorragenden Fahrradständer auf der Anhängerkuppung).

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Karin und Markus müssen ein Stück laufen, damit wir die steilen Passagen hochkommen

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auch das Büsli braucht mal eine Pause nach den steilen Passagen

Auf der Finca angekommen, konnten wir das Büsli auf dem Parkplatz parkieren und das Zelt direkt nebenan aufstellen. Die Einrichtungen der Finca, wie Tische, Hängematten, Sofas, gratis Kaffee und Bananen und die Wanderwege konnten wir vollständig mitbenutzen. Eine wunderschöne Aussicht und eine gemütliche Atmosphäre luden zum Verweilen ein.

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unser Platz vor der Finca, mit Büsli und Zelt

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der schöne Verweilplatz der Finca…

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… lud zum Lesen und Relaxen ein

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der Sonnenuntergang von der Terasse

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das Toastbrot ist uns definitiv verleidet, wir backen nun selbst.

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die Endprodukte

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ein gemütlicher Abend vor dem Feuer mit einheimischen Musikern und Marshmallows bräteln über dem Feuer

Einige Male versuchten wir die unglaublich flinken und kleinen Kolibris zu fotografieren.

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Kolibri

Nach der wunderschönen Zeit zu viert hiess es anschliessend Abschied nehmen. Karin und Markus zog es weiter in die Hauptstadt von Nicaragua, nach Managua und wir fuhren weiter nach Norden in Richtung Honduras.

Erstes Schmiergeld und ein preiswertes Mittagessen


Im Vorfeld unserer Reise lasen wir oft, dass gewisse Polizisten leider korrupt sind und teilweise auch Anschuldigungen gegen Autofahrer erheben, die nicht rechtens sind, in der Hoffnung ein wenig Schmiergeld zu erhalten. Bis anhin wurden wir einmal in Costa Rica von einem Polizisten kontrolliert, dies war jedoch eine kurze Angelegenheit.

Nicht so bei unserer Fahrt in Richtung der Grenze nach Honduras. Wir waren seit Längerem zu dritt hinter einem langsamen Lastwagen unterwegs und endlich bot sich die Gelgegenheit zum Überholen. Das Auto vor uns blinkte links und bog auf die Gegenfahrban ab, ungeachtet dessen, dass die Mittellinie durchgezogen war. Ich zog gleich hinten nach und das Auto hinter uns ebenfalls. Das Überholmanöver war erfolgreich von statten gegangen und wir fuhren kurze Zeit mit Bleifuss weiter, bis alle drei Fahrzeuge von zwei Polizisten an den Strassenrand gewunken wurden.
Überholen im Konvoi und bei durchgezogener Linie sei strafbar und hätte eine Buss zur Folge, sagte der Polizist. Da die Anschuldigung rechtens war, konnten wir uns auch nicht herausreden. So fing er also an, den Bussenzettel auszufüllen, wechen wir in der nächsten Bank einzahlen müssten. Anschliessend sollten wir mit der Quittung zurückkommen und den Fahrausweis wieder abholen. Tönte kompliziert. Vielleicht auch extra etwas zu kompliziert, denn als ich ihn fragte, ob wir die Busse auch vor Ort bezahlen könnten, nannte er mich plötzlich mit Namen und starrte auf das Portemonnaie, welches in meinen Händen war. Als ich ihm möglichst unauffällig das Geld (7 CHF) zusteckte, zerknitterte er den Bussenzettel und wünschte uns freundlich eine gute Reise.

Ein gutes Gefühl hatte ich nicht dabei, denn Korruption sollte man ja eigentlich nicht unterstützen. Jedoch waren wir im Zeitdruck, um unseren Übernachtungsplatz kurz vor der Grenze zu erreichen. Und wenn sich die Möglichkeit bietet, eine solche Sache schnell zu ereldigen, tendiert man meistens halt doch dazu.

In Ocotol kurz vor der Grenze angekommen, liefen wir durch das Dorf, um ein verspätetes Mittagessen zu verspeisen. In einem Comedor (kleines Restuarant) konnten wir bereits 15 Minuten vor der Öffnung Platz nehmen. Der Platz war zwar nicht sonderlich schön, jedoch super preiswert. Wir tranken ein Cola und ein Fanta aus der Flasche und hatten je zwei Enchiladas (gefüllt mit Poulet und Rindfleisch) und zahlten total CHF 3.50. Unser absolut günstigstes Essen in Nicaragua.

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auf das Essen wartend

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das preisgünstige Essen im „Comedor“

Anschliessend geht es weiter nach Honduras und Guatemala. Da wir nur noch 6 Wochen Zeit haben, bis uns Angie (die Mutter von Manuel) im Süden der USA besuchen wird, werden wir diese zwei Länder eher zügig durchfahren, um mehr Zeit in Mexiko verbringen zu können.

 

Weitere Impressionen


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Chia-Samen-Smiley Omelette

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unterwegs mit dem Fahrrad auf der Isla de Ometepe

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Holz-Transporter

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oder auch mit der Leiter auf dem Fahrrad unterwegs

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auf dem Nachhauseweg vom Kindergarten oder der Schule

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zum Glück können die Kühe von Nicaragua lesen!

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das Auto ist ein bisschen überladen, Maximalgeschwindigkeit 20 km/h

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die Pickups sind für alles gut!

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Blinker sind überbewertet, hier kann man es auch mit Handzeichen machen!

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ein schöner Parkplatz

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gemütliches kochen

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