Tag 94 – 115 Mexiko

Anzahl Tage: 22 (14 auf dem Festland und 8 auf der Baja California)
Gefahrene Kilometer: 5820 km
Preis pro Liter Diesel: 0.78 CHF
Dauer Zollübergang Belize – Mexiko: 1 h 30 Min

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Über Mexiko hört man immer wieder Leute sagen, dass es gefährlich sei. Fakt ist, es gibt gewisse Regionen im Land, welche man umfahren soll, wie zum Beispiel einen Teil der Pazifik-Küste. Meidet man diese Regionen und befolgt gewisse Verhaltensweisen, ist man ziemlich sicher unterwegs. Wir selbst hatten keinerlei Probleme und auch von Reisenden unterwegs haben wir nichts gehört, ausser halt die bekannten Geschichten, die gerne in den Nachrichten gezeigt werden und das Land gefährlicher erscheinen lassen, als es eigentlich ist.

Natürlich ist Drogenhandel immer noch ein grosses Geschäft. Deshalb erwarteten wir eine sehr strenge Grenzkontrolle. Dem war jedoch nicht so. Die Dame vom Zollbüro warf nur einen kurzen Blick in unser Auto, beschlagnahmte eine Limette aus unserem Kühlschrank, und dann wars das auch schon. Der übliche Papierkram dauerte dann aber doch noch eine Weile.

Yucatan


Von Belize her kommend, bereisten wir zuerst Yucatan. Die Strände sind ein Traum, weisser Sand und türkisblaues Wasser. Den ersten Schock hatten wir jedoch gleich nach dem bestaunen des schönen Meeres. Zig Touristen lagen wie eine Seelöwen-Kolonie in ihren Liegestühlen. Der Strand ist vollgepackt von teuren Bars und Restaurants. Wir mussten sogar in der Bar, neben der wir übernachten, für einen Mindestbeitrag konsumieren, damit wir uns auch auf den Liegestuhl liegen konnten. Nach ein paar Stunden hat man sich aber wieder an die neue Umgebung gewöhnt und wir genossen das schöne Yucatan.

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unser Übernachtungsplatz in der Nähe von Tulum

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ein schönerer Ort für ein ausgiebiges Frühstück gibt es vielleicht nicht

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das Meer in der Abenddämmerung

Für den Besuch der Maya-Ruinen in Tulum entschieden wir uns am Morgen spontan. Die Gebäude an sich sind nicht so speziell, die Lage am Meer und direkt an der Klippe ist jedoch einzigartig.

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die Maya- Ruinen von Tulum

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ein perfekt getarnter Leguan bei den Ruinen

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Da wir aber erst kurz nach 10 Uhr da waren, kamen wir voll in die Stosszeit und mussten unser Auto bei den vielen Cars und Mini-Bussen parkieren.

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Wer findet unser Büsli? Inmitten von Touribussen…

Nachdem wir die Ostküste von Yukatan genossen hatten, zog es uns nach Merida und Campeche. Das sind schöne kolonial Städtchen mit vielen Kirchen, Pärken und farbigen Häusern.

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die Kathedrale von Merida

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die Schuhe werden geputzt, während man telefoniert oder Zeitung liest

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es hat endlich wieder einmal geregnet, eine Seltenheit!

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Campeche, eine farbenfrohe und gepflegte Stadt wie aus dem Bilderbuch

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der Park

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herrliche Lage direkt am Meer

 

Mexikanisches Essen


Das berühmte mexikanische Essen genossen wir gleich von Anfang an, denn kulinarisch ist in Zentralamerika nicht erstklassig. Das Essen in „Comedores“, einfachen Restaurants, ist sehr preiswert. Ein Mittagessen für uns zwei mit einem Getränk kostete ca. 6-8 Franken. Neben Hühnchen werden oft Quesadillas (Omeletten mit Käse), Tacos mit Fisch oder Fleisch, Nachos und Burritos gegessen. Zudem mögen die Mexikaner gerne die roten Bohnen, die als Beilage serviert werden oder in den Mahlzeiten versteckt sind. Aber auch die Guacamole- Sauce, zu der oft frisch fritierte Maischips serviert werden, darf nicht fehlen.

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Quesadillas mit verschiedenen Füllungen werden frisch zubereitet

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Poulet mit Reis und Tortillas, die schönen Plastikstühle inkl. farbigem Tischtuch gehören dazu

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Empenadas, Teigtaschen gefüllt mit Gemüse und Fleisch

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die obigen Empenadas gabs zum Nachtessen und dazu noch Kartoffeln, Salat und Eier

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Tacos mit Rindfleisch in einem Comedor

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selbst gemachte Guacamole passt auch gut zu Rösti 🙂

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eine Spezialität aus Chiapas, Steak mit Mole (eine Schokoladesauce) und Fetakäse

 

Chiapas


Chiapas ist ein Staat in Mexiko. Die Landschaft ist bergig und die Bevölkerung ist arm. Chiapas ist die ärmste Region von Mexiko. Hier findet man jedoch ein sehr schönes und ursprüngliches Mexiko. Das erste, das wir in Chiapas besucht haben, ist Palenque, eine Maya- Ruine mitten im Urwald.

Weiter sahen wir uns einen schönen und grossen Wasserfall und die Kaskaden von Agua Azul an. Geschenkt wird hier einem jedoch nichts, auf dem Weg zu den Kaskaden runter mussten wir an drei Zahlstellen bezahlen, klar nicht viel für Schweizer Verhältnisse (ca. je 3 Franken), jedoch ist man nie sicher, wer nun dieses Geld jetzt einsackt.

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Wasserfall in der Nähe von Palenque

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Agua Azul

 

Strassensperren

In Chiapas gibt es teilweise Strassensperren, welche jedoch nicht von offizieller Seite gemacht werden, sondern von der Dorfbevölkerung. Die Leute vom Dorf, an der Front sind oft maskierte Männer, zwingen mit einem Nagelband auf der Strasse alle Fahrzeuge anzuhalten. Durchgelassen weren nur jene, welche den Forderungen (oft verlangen sie von Ausländern 10 – 30 Franken) nachkommen. Rundherum steht das ganze Dorf, von alt bis jung. Das ganze läuft grundsätzlich friedlich ab, jedoch ist es absolut nicht rechtens. Die Polizei scheint dagegen auch nichts zu unternehmen.

Vor dem Befahren dieser Strecke informierten wir uns im Tourismus Büro in Palenque. Sie bestätigten, dass gemäss ihren Informationen aktuell zwei Strassensperren aktiv sind und je ca. 18 Franken verlangt werden. Von anderen Reisenden wussten wir, dass man mit der richtigen Taktik (möglichst früh durchfahren, damit die Sperren noch nicht aufgebaut sind und wenig Geld im Portemonnaie haben) Geld sparen kann. Oft kamen die Leute so mit wenigen Pesos durch, angenehm ist es aber trotzdem nicht.

Da uns die Umfahrung dieser Strecke mehr als 400 Mehrkilometer kosten würde, entschieden wir uns die Strecke trotz der Strassensperren zu befahren. Unser Wecker klingelte bereits um 5 Uhr morgens. Ein kurzes Frühstück, alles zusammenpacken, das Portemonnaie mit nur wenig Geld präparieren und dann waren wir abfahrtbereit bei den Kaskaden von Agua Azul. Leider war es draussen aber immer noch vollständig dunkel und wir warteten noch eine halbe Stunde im Auto, bevor wir um 6.15 Uhr die abenteuerliche Fahrt in Angriff nahmen. Auf der kurvenreichen Strasse gaben wir vollgas, mussten aber immer wieder wegen diesen unzähligen, nervigen Topes in den Dörfern (Erhöhungen auf der Strasse, damit man nicht zu schnell fährt) fast vollständig abbremsen, um anschliessend wieder auf Renn-Geschwindigkeit beschleunigen zu können. Zu unserer Erleichterung konnten wir die 250km lange Strecke in etwas mehr als vier Stunden ohne eine Strassensperre hinter uns bringen. Zum Glück schlafen die Mexikaner etwas länger.

 

San Cristobal de las Casas

In San Cristobal de las Casas angekommen, fuhren wir zuerst zu unserem Übernachtungsplatz. Was wir vorfanden, war ein schönes Plätzchen umgeben von Mauern, mit Bäumen, Wasser, Strom und ausreichend Platz für mehrere Camper – perfekt.

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Ein richtiger Campingplatz ist hier eine Seltenheit. Nebenan der gelbe VW Bus der Argentinischen Familie

Unser Nachbar war eine argentinische Familie, welche mit ihrem alten VW Bus seit einigen Jahren unterwegs ist. Unterdessen sind sie bereits zu fünft, schlafen manchmal im Zelt und wenns kalt ist, im VW Bus (muss ziemlich eng sein). Eines der Kinder war auch mal zu Besuch bei uns.

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der mittlere der 3 Knaben der Argentinischen Familie am „Autofahren“

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auch das Bett im Hochdach fand er cool

Die Märkte


In San Cristobal de las Casas hat uns vor allem der Markt fasziniert. Da findet man alles Mögliche, von lebendigen Hühnern, zu stapelweise getrocknetem Fisch, schön aufgetürmtem Gemüse,… Die Bilder sagen mehr, als alles zu beschreiben.

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viele verschiedene kleine Marktstände

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tonnenweise getrocknete, stinkende Fische

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oder schön präsentiertes günstiges Gemüse

Wir schlenderten gerne durch die Marktgassen, beobachteten das Geschehen und kauften Gemüse an verschiedenen Marktständen ein.

 

Zentrales Mexiko


Im Zentrum vom Mexiko stoppten wir an folgenden schönen Orten.

Oaxaca

Salina Cruz

San Miguel de Allende

Guadalajara

Playa Chacala

Baja California


In Mazatlan übernachteten wir das letzte Mal auf Mexikos Festland, bevor es mit der Fähre über Nacht zur Baja California ging. Baja California liegt unterhalb dem amerikanischen Staat Kalifornien und ist für seine schönen Strände bekannt.

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Übernachtung in Mazatlan neben riesigen Hotelanlagen

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unser Büsli wird verschifft

Das Essen war beim Ticketpreis inklusive. Bereits 30 Minuten vor dem offiziellen Beginn des Essens bildete sich eine lange Schlange vom Esssahl bis hinüber zu den Sitzen. Man konnte meinen, die Leute hätten Angst, nichts mehr zu kriegen. 😀

Direkt am Strand

In der Baja California konnten wir oft direkt am Strand übernachten.

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einmal gab es sogar ein Schweizer-Käsefondue

 

Fischen und Schnorcheln

Mit einem kleinen Boot fuhren wir eines Morgens hinaus zu einer kleinen Insel. Zuerst fischten wir unser Nachtessen und anschliessend gingen wir schnorcheln. Etwas wiedersprüchlich, oder nicht? Die Fische zum Nachtessen waren jedoch nicht unbedingt jene Fische, die uns beim schnorcheln faszinierten.

Unterwegs auf der Traumstrasse MEX1

Kakteenlandschaft

Grenzgebiet

Echt mexikanisch


Unterwegs fuhren wir vorbei an einer Backstein- Produktion.

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eine Backsteinproduktion, da wird noch alles von Hand gemacht

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Eine der vielen Militärkontrollen in Mexiko. Beim Passieren der Grenze in einen anderen Staat oder teilweise auch innerhalb eines Staates werdenalle Fahrzeuge angehalten und kontrolliert. Wir mussten immer aussteigen und dann schauten sie sich ein wenig in unserem Fahrzeug um. Lustigerweise mussten wir nie, auch bei keiner Landesgrenze bisher, den Kofferraum öffnen. Unsere Theorie ist, dass sie meinen es sei aufgrund der Fahrräder gar nicht möglich. Die Kontrolle war meistens eine kurze Sache und oft waren die Zöllner mehr an unserer Reise, als am Auto interessiert.

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eine Militärkontrolle mitten in der Wüste

Nachfolgend weitere Impressionen aus Mexikos Strassen.

 

Ab in die USA


Nun ging es weiter in die USA. In Tecate fuhren wir über die wenig befahrene Grenze. Fast alle Reisende mit einem Fahrzeug benutzen diese Grenze, trotzdem meinte der Zöllner, dass er noch nie gehört habe, dass ein Fahrzeug aus Europa diese Grenze befuhr. Beim Ausfüllen der Zollformalitäten schien er leicht überfordert zu sein. Weiter stellten sie uns ein paar Fragen, schauten flüchtig in unser Büsli und liessen uns anschliessend passieren. Kein Drogenhund, kein Durchsuchen des Autos, nichts. Dies hatten wir uns komplizierter vorgestellt, aber uns solls recht sein.

Erster Stopp in den USA war ein Mexikanisches Restaurant, in welchem wir zu Mittag assen. Anschliessend ging es weiter nach San Diego, Los Angeles, Grand Canyon,…

 

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